DER BERG RUFT: 3 Wanderungen zum Saisoneinstieg

Der Berg ruft, und zwar ziemlich laut. Spät aber doch haben wir die Wandersaison 2020 eingeläutet. Fast genauso spät haben wir eigentlich überhaupt das Wandern bzw. Bergsteigen für uns entdeckt - die Liebe zu diesem Sport und vor allem der Bergwelt kam erst mit der Zeit. (Nein, auch bei einem österreichischen Kind löst die Ankündigung eines Wanderurlaubs nicht immer Glücksgefühle aus. Und ja, irgendwie werden wir wohl alt.)

Die Challenge, geeignete Wanderpartner zu finden hat sich in den letzten Jahren als gar nicht so einfach herausgestellt. Es gibt anscheinend eine große Spannweite zwischen der “Muss ich was zum Trinken mitnehmen?”-Spezies und der “Heute haben wir 2 Minuten und 32 Sekunden länger gebraucht als sonst, liegt bestimmt am Gegenwind”- Gipfelstürmer. Wir beide sind wohl irgendwas dazwischen. Obwohl die sportliche Komponente natürlich auch eine Rolle spielt, empfinden wir den Aufstieg nicht als Gipfelkampf, sondern genießen die schöne Aussicht und die gemeinsame Zeit in der Natur.

Wir haben euch unsere ersten drei Wanderungen dieses Jahr kurz zusammengefasst. Vom Schwierigkeitsgrad her zwischen einfach und gut zu bewältigen einzuordnen. Perfekt also für einen Start in die Saison!

#1 Hochobir 2139 m.ü.A.

Wegbeschreibung:

Unsere erste Wanderung dieses Jahr führte uns auf den Hochobir. Startpunkt ist die Eisenkappler Hütte (1555 m.ü.A.), die mit dem Auto in ungefähr 1 Stunde von Klagenfurt erreichbar ist. Normalerweise sind genügend Parkmöglichkeiten vorhanden. Beachtet aber, dass am Wochenende deutlich mehr los sein kann. Vom Parkplatz führt der Weg zuerst etwas steiler durch den lichten Wald bis zur Waldgrenze. Währenddessen hat man Richtung Süden bereits einen traumhaften Karawanken - Blick. Über der Waldgrenze geht der Weg dann meist über Geröll und Wiesen bis zum Gipfel (2139 m.ü.A.). Oben angekommen hat man einen wirklich tollen Blick auf das Kärntnerland. Vom Völkermarkter Stausee über den Wörthersee und bei Schönwetter sogar bis zum Großglockner.

Dauer:

Mit einer Gehzeit von ca. 1 1/4 Stunden von der Hütte weg bis zum Gipfel und einer mittleren Schwierigkeit war diese Wanderung für uns ein guter Einstieg in die Saison.

Gastronomie:

Wieder “unten” angekommen erwartet euch bei der Hütte wirklich gutes Essen. (Neue Betreiber seit letztem Jahr!) Die Käsespätzle sowie der Kaiserschmarrn sind echte Geheimtipps und gehören zu einem Bergtag ja auch irgendwie dazu.

Zu beachten:

Die Mautgebühr, die bereits am Anfang der Bergstraße zu entrichten ist. Ihr braucht 6€ in Münzen, die ihr beim Schranken bezahlen müsst. Wir haben schon einmal darauf vergessen und mussten relativ weit zurückfahren, also lieber vorher dran denken!

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#2 Klagenfurter Hütte 1664 m.ü.A.

Wegbeschreibung:

Die Klagenfurter Hütte im Bärental war für uns das zweite Ziel unserer noch jungen Wandersaison. Vom Parkplatz Johannsenruhe auf 1148 m.ü.A. - welcher von Klagenfurt in ca. 45min erreichbar ist - führt der Forstweg Richtung Klagenfurter Hütte. Schon bald kann man sich entscheiden, ob man die Route über den Forstweg bis zur Hütte wählt, oder die zum Teil steile alternative “Abkürzung” entlang eines markierten Weges. Während der Wanderung erwartet euch ein herrliches Panorama, welches wir aufgrund des Wetters diesmal nur zum Teil genießen konnten. Wir würden euch empfehlen, vor allem anfangs die “Abkürzung” zu gehen, da ihr nur so die Felsen und das Geröll der Karawanken hautnah erleben könnt.

Dauer:

Vom Parkplatz Johannsenruhe bis zur Hütte solltet ihr ca. 1,5 Stunden einplanen. Wir sind 3km vor dem Parkplatz gestartet und haben dementsprechend ein bisschen länger gebraucht. Auf der Klagenfurter Hütte angekommen hat man die Wahl - weiter auf den Kosiak/Geißberg oder gleich einkehren? Aufgrund der Wetterlage haben wir uns diesmal dazu entschieden, gleich die Hütte zu besuchen. Bei einem Aufstieg auf den Kosiak müsst ihr insgesamt noch ca. 2 Stunden mehr einplanen, es lohnt sich bei schönem Wetter aber definitiv!

Gastronomie:

Große Auswahl an Speisen und Getränken, aber nicht dieser typisch urige Hüttencharakter.

Zu beachten:

Die Wanderroute ist bei Einheimischen sehr beliebt und daher kann es besonders an Wochenenden oder Feiertagen zu “Völkerwanderungen” kommen. Wir haben nämlich an einem Schlechtwettertag schon fast keinen Platz mehr in der Hütte ergattern können.

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#3 Rote Wand 1505 m.ü.A.

Wegbeschreibung:

Da wir auch Berge im Grazer Umland erkunden wollten (und bisher nur den Schöckl kannten), haben wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Route gemacht und uns - auch aufgrund der vielen tollen Bilder auf Social Media und auch wegen der dort angesiedelten Steinbockkolonie - für eine Rundwanderung über die Rote Wand und die Tyrnauer Alm entschieden. Der Parklatz Rote Wand (1000 m.ü.A.) ist mit dem Auto von Graz aus in ca. 45min erreichbar.

Am Parkplatz nimmt man den Wanderweg Nr. 747, welcher anfangs über einen Forstweg, später dann (teilweise schon sehr steil!) durch den Wald führt. Nach ca. 1,5 h Gehzeit sieht man dann erstmals die rote Wand vor sich. Danach führt die Route direkt entlang des Abgrundes der Wand bis zum Gipfel, wo man ein traumhaftes Panorama hat. Nachdem wir das Gipfelfoto in der Tasche hatten und unseren Weg weiter fortsetzten, durften wir voller Begeisterung die Steinböcke beobachten, die sich auf einer Wiese nahe des Gipfels aufhielten. (Dort findet man sie angeblich fast immer!) Bei der Tyrnauer Alm angekommen machten wir eine Pause und wurden vom Hüttenwirt und Gästen gleich mit traditioneller steirischer Musik unterhalten. Danach sind wir über den Forstweg zurück zum Parkplatz, dafür haben wir ungefähr 45 min gebraucht. Man kann auch den Weg “unter der Roten Wand” wählen, um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen.

Dauer:

Für die gesamte Rundwanderung Parkplatz - Gipfel Rote Wand - Tyrnauer Alm - Parkplatz haben wir ca. 4 Stunden gebraucht. Es gibt in diesem Gebiet aber wirklich viele unterschiedlich zu wählende Routen! Zum Beispiel kann man auch bis zur Hütte auf der Tyrnauer Alm fahren und von dort aus auf die Teichalm wandern.

Gastronomie:

Die Hütte auf der Tyrauner Alm bietet wirklich das, was man sich unter Hüttenfeeling vorstellt. Keine Massenabfertigung, kein Schnick-Schnack - einfach Gemütlichkeit, Gastfreundschaft und gute Verpflegung.

Zu beachten:

Am Wochenende ist mit erschwerten Parkbedingungen zu rechnen, da der Parkplatz nicht allzu groß ist. Außerdem sollte man, wenn man mit Kindern unterwegs ist, wirklich aufpassen - der Abgrund an der Wand ist sehr gefährlich!

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Das war ein kurzer Einblick in unsere ersten drei Wanderungen dieses Jahres. Es sollen noch viele weitere folgen - los geht’s Ende Juni mit unserer Sonnenaufgangswanderung, die ja auch auf unserer Bucket List für den Sommer 2020 steht. Außerdem wollen wir auch einige Gipfel in anderen Bundesländern wie Salzburg und Tirol erklimmen, wenn ihr da schöne Vorschläge habt, gebt gerne Bescheid!